Eine Fahrt mit MS „Vera Rambow“

Am 14.02.2018 trafen wir uns in den Vereinsräumen zu unserer zweiten Mitgliederversammlung.

Nach der Verständigung zu den nächsten Terminen und einigen organisatorischen Fragen, berichtete Peter von seiner Fahrt auf der MS „Vera Rambow“ auf der Ost- und Nordsee. Das Schiff ist ein sogenannter Feeder (Zubringer) und bedient Häfen in der Nord- und Ostsee.

Ein Feederschiff (von englisch to feed = füttern‚ versorgen) ist ein speziell für Container gebautes Frachtschiff, das als Zulieferer und Verteiler für große Seeschiffe und Seehäfen tätig ist. Der Ladungsumschlag erfolgt an den Containerterminals. Feederschiffe können mit einem eigenen Ladegeschirr ausgestattet sein und damit auch kleine Häfen ohne leistungsfähige Containerbrücken oder Kräne anlaufen. Feederschiffe sind eine moderne Form der Küstenmotorschiffe.



Die wichtigsten Daten des Schiffes
Name Vera Rambow Typ 178
Länge 168,11 m
Flagge Deutsch Breite26,80 m
IMO 9.432.220 max. Geschwindigkeit 19,6 kn
Baujahr 2008 max. Tiefgang 9,61 m
Reederei Rambow max. Kapazität 1.421 TEU
Werft Sietas Hamburg Leistung Maschine 11.200 kW
Maschine MAN B&W 8L 58/64
Besonderheiten Eisklasse E 4 Containerschiff

In seinem Erlebnisbericht lies uns Peter an seiner ersten Seefahrt auf einem Frachtschiff teilnehmen.
Nach einem Tag Aufenthalt in der Hansestadt Hamburg, ging es für Peter dann endlich an Bord. Von der Schiffsleitung und der Crew auf das herzlichste aufgenommen, machte er sich schnell mit dem Schiff und dem Ablauf an Bord vertraut. Die 14 Mann der Schiffsbesatzung besteht aus Seeleuten vieler Nationen aus Europa und Asien.
Die Elbe abwärts zur Schleuse in Brunsbüttel und nach einer Nachtfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal lag am nächsten Morgen die Kieler Förde und die Ostsee vor ihm.

Sein Containerschiff versegelte nach Schweden um in den Häfen Norrköpping, Stockholm, und Gävle Container zu löschen und zu laden, ehe es wieder durch den Kielkanal via Bremerhaven nach Hamburg ging. Es waren weniger die Häfen, Städte und Landgänge die ihn in Bann hielten, sondern das Erlebnis Seefahrt an sich.

Der „Pilotensitz“ auf der, mit modernen nautischen Geräten ausgerüsteten Brücke, war sein Lieblingsplatz. Von hier aus konnte er den täglichen Schiffsbetrieb und die Seewachen bestens verfolgen. An- und Ablegemanöver gehörten bald zum Tagesablauf.

Der deutsche Kapitän und der deutsche Chief weihten ihn bei den Mahlzeiten in der Offiziersmesse in so manches, mitunter auch aus Seemannsgarn gesponnenes, Geheimnis der christlichen Seefahrt ein.
Selbst ein Maschinenausfall beim Auslaufen aus Gävele und der Einsatz eines Schleppers um eine Havarie zu verhindern, gehörten mit zu seinen Erlebnissen.
Ein Rundgang durch den Maschinenraum des Schiffes ließen die notwendigen Fachkenntnisse des leitenden technischen Personals nur erahnen, um den Schiffsbetrieb aufrecht zu erhalten.

Und selbstverständlich machte Peter sich auch nützlich. Um den asiatischen Koch mit der deutschen Küche vertraut zu machen, brutzelten beide für die Besatzung Bouletten. Kapitän und Chief wussten das zu schätzen.

Nach 10 Tagen hieß es dann Abschied nehmen vom Schiff und seiner Besatzung. Mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen trat Peter seine Heimreise an. Und so wie er voller Begeisterung von seinen Tagen auf See berichtete wird diese Seefahrt immer in seiner Erinnerung bleiben.

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