Am 14.06.2014 fuhren wir zum Hafenfest nach Wismar, um wieder
einmal maritimes Flair zu schnuppern.
Schon früh morgens um 5.36 Uhr ging es mit der ODEG los.
Noch etwas müde freuten wir uns auf einen Kaffee im Zug.
Leider erachtet man einen Servicewagen auf dieser Strecke nicht
mehr für notwendig. Die Fahrgäste danken es der ODEG.
Aber dadurch ließen wir uns die Laune nicht verderben.
Nach der Ankunft führte uns ein kleiner Sparziergang zum
Marktplatz, übrigens der größte in Mecklenburg, und wir
gewannen schon einen Eindruck von der Schönheit der alten
Hansstadt Wismar. Auf dem Markt konnten wir endlich unseren
Kaffeedurst stillen ehe es im Panoramabus zur Stadtrundfahrt ging.
Dabei erfuhren wir viel zur Geschichte der Stadt.
Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1229. Wismar
wurde 1257 Sitz des Fürsten von Mecklenburg und 1259
Gründungsmitglied der Hanse. Bekannt wurde Wismar im 15.
Jahrhundert auch durch sein Bier, das in 182 Brauereien in der
Stadt für den Export gebraut wurde. Überragt wird die Stadt von
ihren drei großen Kirchen. St. Marien (Ratskirche), St. Nikolai
(für die Schiffer und Fischer) und St. Georgen. Von 1648 bis 1803
gehörte die Stadt zu Schweden. Zeugnis davon sind die häufig zu
findenden sogenannten
„Schwedenköpfe“. Also sollte man lieber
„Alter Schwede, als „Fischkopp“ zu den Wismaranern sagen. Aber
auch das hört man nicht so gern. Und wem wundert es, dass das
älteste noch erhaltene Haus von 1380 auf dem Marktplatz
„Alter Schwede“ heißt. Die Wasserkunst lädt hier ebenso zum
verweilen ein, wie die schönen, wieder restaurierten Häuser auf
und um den Marktplatz.
Während des 2. Weltkrieges wurden bei 12 Luftangriffen unter
anderem 2 der 3 größten Kirchen zerstört und es gab zahlreiche
Opfer unter der Zivilbevölkerung.
Wer von uns während seiner Fahrenszeit in Wismar gelegen hat,
wird die Stadt kaum so, wie sie sich jetzt den Besuchern
präsentiert, in Erinnerung haben. Wismar ist wieder eine schöne,
historische und liebenswerte Hansestadt geworden. Nur schade,
dass es die Milchbar auf dem Markt nicht mehr gibt. Dort hatte
so mancher von uns seine „Weißen Träume“. (Rezept folgt am
Schluss des Textes)
Nach der Stadtrundfahrt ging es dann zum Hafen, wo das bunte
Treiben des Hafenfestes auf uns wartete. Historische Segelschiffe
wie die Karaweel „Lisa von Lübeck“, das Segelschulschiff
„Fridtjof Nansen“, das Feuerschiff „Fehrmanbelt“, oder das
Programm auf den zahlreichen Bühnen vermittelten das nötige
maritime Flair um uns auf die Hafenrundfahrt einzustimmen.
Pünktlich legten wir mit der MS „Hansestadt Wismar“ ab, um uns
Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Vorbei am Holzhafen,
Chemikalienhafen und der Werft ging es in die Wismarer Bucht.
Auch hier begegneten wir den „Schwedenköpfen“ wieder, die den
einlaufenden Schiffen ein „Herzlich Willkommen“ zuzurufen
schienen.
Vom Schiff aus bot sich uns dann ein eindrucksvoller Blick auf
das Panorama von Wismar von See aus.
Nach dem Anlegen im Hafen und einer kurzen Stärkung ging es in Richtung Bahnhof. Voller Eindrücke von einem schönen, aber auch anstrengenden Tag, brachte uns die ODEG wieder nach Cottbus. Wir können aus eigenem Erleben sagen: Wismar ist allemal eine Reise wert.
Rezept: „Muttchens Weißer Traum“
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