Mit der 6b Auf Großer (Klassen)Fahrt

Leinen los, oder besser Zug ab, hieß es am 21.05. für die Klasse 6b der Christoph-Kolumbus-Grundschule Cottbus.
Pünktlich um 10.03 Uhr startete die ODEG mit 23 Schülern und 3 Betreuern in Richtung Ostseeküste, nach Rostock. Für 4 Tage war das MS „Likedeeler“ die Unterkunft für die Klasse während ihrer Abschlussfahrt der Grundschule.

Mit kleinen Hindernissen kamen wir in Rostock an und machten uns nach dem verstauen des Reisegepäcks im Transporter auf den Weg nach Rostock Schmarl-Dorf, dem Liegeplatz unserer schwimmenden Unterkunft. Nach einer Einweisung und Belehrung zum Verhalten an Bord, dem Beziehen der Kammern und einem Rundgang durch das Schiff, gab es dann das Abendbrot. Bis zur Nachtruhe blieb noch Zeit, das Schiff und die Umgebung zu erkunden.

Rise, rise, also Aufstehen hieß es am Mittwoch. Bei dem sich uns bietenden Anblick des weinenden Himmels wäre wohl so mancher lieber in der Koje geblieben. Aber dem Wetter zum Trotz ging es nach dem Frühstück auf das Traditionsschiff, wo uns unsere Rostocker Freunde schon erwarteten.

Herzlich begrüßt von Rainer Lachs und Kapitän a.D. Karl-Heinz Ziegert, ehemalige Typ IV-Fahrer, also bestens mit dem Traditionsschiff und der Geschichte des Traditionsschiffes vertraut, begann dann in 2 Gruppen der Rundgang durch das Schiff.

Von der Brücke bis zum Maschinenraum wurden die Schülerinnen und Schüler mit allem über das Schiff, die Seefahrt und was so dazu gehört vertraut gemacht.

Auch unser 1. Vorsitzender erinnerte sich an seine Fahrenszeit und konnte so manche Frage der Schüler beantworten, ihnen an den Modellen einiges erklären und auch ganz praktisch zeigen, warum Eisen schwimmt.

Besonders Interesse fand neben den verschiedenen Modellen und Experimentierstationen ein Bassin mit Schiffsmodellen. Hier konnte jeder für eine kurze Zeit Kapitän auf Großer Fahrt sein und sein Schiffsmodell über die „Weltmeere“, sprich durch das Wasserbecken steuern.

Nach einem gemeinsamen Foto an Deck ging es zum Mittagessen zurück auf die „Likedeeler“. Zierknoten herstellen und Basteln von Schatztruhen war nun angesagt, während die „Freunde der Seefahrt“ alles Erforderliche für die am Abend stattfindende Disco aus Lütten-Klein besorgten.

Regen, Regen stört uns nicht war das Motto des ganzen Tages. Pünktlich um 19.30 Uhr hieß es Licht aus – Spot an und die Disco begann. Die „jungen Damen“ tanzten sich in einen wahren Rausch und probten schon mal auf dem Laufsteg für „Germany’s next Topmodell“, während die Musik bei den Jungs auf wenig Gegenliebe stieß.
Die Interessen sind eben noch etwas verschieden. Aber als ob die Mädchen die Wolken weg getanzt hätten. Am Abend ließ sich die Sonne blicken und verhieß besseres Wetter für den Donnerstag und die geplante Kutterfahrt auf der Warnow.

Nach dem Frühstück und dem Anlegen der Rettungswesten wurden die bereitliegenden Kutter bestiegen und los ging es auf Große Fahrt die Warnow abwärts in Richtung Ostsee.

Bei strahlenden Sonnenschein und einer kleinen Brise konnten wir die „Likedeeler“ und das Traditionsschiff mal von der Seeseite bestaunen. Auch der „Lange Heinrich“, der restaurierte Schwimmkran und ein Wahrzeichen auf dem IGA-Gelände boten einen imposanten Anblick.

Entlang am Ufer der Warnow, an den Fähranlegern, der Neptun– und der Warnowwerft und dem Tonnenhof vorbei, ging es nach Warnemünde in den Alten Strom. Die Möwen waren unsere ständigen Begleiter und hofften wohl auf eine extra Portion Futter. Wohlbehalten kletterten wir am Liegeplatz des Hafenkapitäns an Land. Unsere Seereise war leider zu Ende.

In Gruppen aufgeteilt gingen die Schülerinnen und Schüler nun in Warnemünde auf Entdeckungstour. Ganz mutige Mädchen wagten sogar ein Bad in der Ostsee und waren die Attraktion am Strand.

Besonders viel Spaß machte die Begegnung mit den wie Statuen aussehenden menschlichen Figuren, die sich zum Erschrecken einiger plötzlich bewegten und so für viel Spaß sorgten.

Nach unserem Besuch in Warnemünde machten wir einem kleinen Teil der Hansestadt Rostock unsere Aufwartung. Vom Neuen Markt bis zum Kröpeliner Tor erkundeten die Schüler nun die Kröpeliner Straße und nutzten die Zeit für einen Einkaufsbummel, oder wie die Mädchen es ausdrückten, eine Shopping Tour.

Mit der Straßenbahn zum Bahnhof und weiter mit der S-Bahn nach Lütten-Klein ging es am späten Nachmittag zurück zur „Likedeeler“.

Am Abend war Grillen angesagt. Nicht nur der Tagesausflug machte hungrig, sondern auch das Volleyball spielen vor dem Schiff machte Appetit auf Bratwurst.

Ein am Strand der Warnow entfachtes Feuer wies auf einen weiteren Höhepunkt des Tages hin. Gerüchte wollten gehört haben, Neptun sollte der Klasse 6b und besonders ihrem Lehrer einen Besuch abstatten. Nach dem sich die Klasse um den Feuerkorb versammelt hatte teilten sich plötzlich die Wogen der Warnow und der Meeresgott entstieg den Fluten.

Nach dem er die Klasse begrüßt hatte und sich dem Lehrer Ralph Bogacz und Gisela Kreuzholz, beide noch ungetaufte Mitglieder unseres Vereins, vorgestellt hatte, begann er mit einer donnernden Rede den Taufakt. Nun zitternden beide Täuflinge gewaltig. Ob nun aus Angst oder dem kalten Wind, wird ihr Geheimnis bleiben.

Das Gebet zur Huldigung Neptuns und der Bitte um Gnade und Vergebung ihrer Sünden stimmten den Meeresgott wohl zufrieden und so gab er sich mit einem Schluck aus der mit köstlichem Nass gefüllten Flasche von seiner Tafel und einem symbolischen Taufakt zufrieden. Sprotte und Makrele heißen nun die neuen Mitglieder seiner Fischgemeinde.

Diese Taufe gestaltete sich zu einem Gaudi für die Schüler und war sicher noch lange Gesprächsstoff an diesem Abend und den folgenden Tagen. An diesem Abend hieß es nun auch leider, wieder mit dem Kofferpacken zu beginnen.

Zum letzten Mal rise, rise, Aufstehen, wurden wir am Freitagmorgen geweckt. Zum Frühstück gab es noch eine Überraschung für Herrn Sprotte, ähm. Herrn Bogacz und eine Schülerin. Beide hatten an diesem Tag Geburtstag und wurden von der Klasse mit einer Erdbeertorte und einem Ständchen überrascht.

Nach der Kammerabnahme und dem Verstauen des Gepäcks im Transporter, hatten wir bei Sonnenschein noch etwas Zeit um an Deck Abschied von der Likedeeler, dem Traditionsschiff, der Warnow und dem Seehafen zu nehmen, bevor es zu Fuß wieder nach Lütten-Klein und der S-Bahn ging.

Pünktlich verließen wir mit der DB den Rostocker Hauptbahnhof, um nach dem Umsteigen in Bad Kleinen dann am späten Nachmittag wieder in Cottbus einzutreffen.

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